Die 8c im Rathaus

Viel interessanter als gedacht

Einen Tag im Rathaus mit einer 8. Klasse? Will man so etwas jemandem zumuten? Die Antwort darauf ist einfach zu beantworten: Ja, will man! Zumindest dachte sich das unsere PGW-Lehrerin Frau Arhin. Und wie man sich das vorstellen kann, zeigen wir euch jetzt:
Erst einmal zum Ablauf. Der HVV hat gestreikt, weswegen die meisten mit der S-Bahn kamen. Wir trafen uns in Dreiergruppen und fuhren zum Rathaus. Wir sollten um 11:00 Uhr beim Rathaus sein und alle waren rechtzeitig da. Wir waren 19 statt 24 Kinder, weil die anderen krank waren. Ziemlich schade, wenn man bedenkt, dass es interessant war.
Wir warteten, bis wir reindurften und drinnen warteten wir dann auf Tim Stoberock (Bürgerschaftsabgeordneter der SPD und Jurist). Dieser kam ca. 20 Minuten zu spät, als er dann aber da war, führte er uns durch das Rathaus. Wir waren im Phönixsaal. Dort war, wie der Name schon sagt, ein Phönix, der auf einem Gemälde saß.
Wir waren auch im Turmsaal, der sich in der Mitte vom Rathaus befindet und der rund ist. Wir waren im Treppenhaus der Bürgerschaft und wir standen vor dem Bürgermeisterzimmer mit dem Goldenen Buch. Herr Stoberock erzählte, dass dort die Unterschriften von berühmten Menschen der Politik, Wirtschaft und Kultur drinnen seien und es sich aus losen Blättern zusammensetze. Das sei „praktisch“, so könne man jederzeit unliebsame Gäste aus der Sammlung entfernen wie z.B. Eintragungen von Verantwortlichen der NS-Diktatur.
Wir sahen auch Justitia, die römische Göttin der Gerechtigkeit. Danach gingen wir wieder in den Phönixsaal, um uns einen Film über das politische System in Hamburg anzuschauen. Wir bekamen eine Tagesordnung, und ein Heftchen über die Bürgerschaft, welche Aufgaben und Funktionen sie hat. Ebenfalls gab es für die, die wollten, eine „Paula“Zeitung von der SPD.
Danach wurde es richtig spannend: Die Debatte in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaftssitzung. Es ging um den, ich zitiere: „Blutrausch im Regionalzug: Staatenloser Palästinenser bringt junges Pärchen um – Justizsenatorin Gallina rücktrittsreif“. Die AfD- Fraktion meldete dieses Thema an. Ungefähr 1 Stunde und 30 Minuten diskutierten die Politiker über das Thema. Es wurde laut und immer wieder riefen Politiker rein.
Fangen wir aber mal ganz vorne an. Die Präsidentin Carola Veit leitete das Thema ein. Sie sprach ihr Beileid für die Opfer aus und dass sie an die verletzen Menschen denke, die im Krankenhaus seien. Dann kündigte sie Dirk Nockemann (Fraktionsvorsitzender der AfD) an. Der erläuterte seine Meinung. Er sagte: „(…) unsere Bürger müssen es erdulden, dass mehrfach Vorbestrafte – häufig Migranten – ihren Blutrausch auf der Straße ausleben.“
Die anderen Abgeordneten der AfD klatschten alle kräftig. Dann redete einer der SPD, der das Gesagte der AfD kritisierte. Dieser bekam kräftigen Applaus von der SPD und den Grünen. Die AfD und CDU schüttelten immer mal wieder die Köpfe, einige riefen rein, wie „absurd“ das sei. Lena Zagst von den Grünen sagte auch: „Die Herkunft eines Kriminellen sagt nichts über seine Kriminalität aus.“
Kurz nachdem die Debatte vorbei war, sind wir rausgegangen. Die Aktuelle Stunde (13:30-15 Uhr) war beendet. Die PGW-Stunde danach zeigte uns dann: Es hat Spaß gemacht, die Debatte ist bei jedem im Kopf geblieben, weil die jeder interessant gefunden hat.
Was uns nicht so gut gefiel? Wir hatten kaum Pausen. Keine Pause, um die gehörten Informationen zu verarbeiten, um etwas zu trinken oder um etwas zu essen. Aber der Besuch im Rathaus hat uns gezeigt, dass Abgeordnete viel wichtiger sind, als wir dachten und dass sie sich so viele Gedanken machen, wie man etwas verbessern kann.

Es war viel besser, als wir dachten!

Anna (8c)