Kabinettsystem

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Video: Joel und Lisa (beide Klasse 5) berichten über das Kabinettsystem und das digitale Arbeiten.

Unterricht im Kabinettsystem – was genau verbirgt sich dahinter und was bedeutet es nun eigentlich für das tägliche Schulleben?

Seit mehreren Jahren existiert an unserem Gymnasium das Kabinettsystem. Das Wort Kabinett bedeutet “Fachzimmer” und in einigen Ländern werden die Lehrerräume so genannt. Es gibt also keine Klassenräume mehr, sondern Lehrerkabinette, in welche die Klassen für den Unterricht gehen. Dieses Konzept ist für uns zwar neu, in vielen anderen Staaten wie den Niederlanden, Polen, England oder Russland dagegen Alltag. Inzwischen entscheiden sich jedoch auch immer mehr Schulen in Deutschland und insbesondere in Hamburg für dieses System.

Bei Fragen zum Kabinettsystem wenden Sie sich gern an mich

Sebastian Paul
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Welche Vorteile versprechen wir uns davon? In erster Linie schafft das System Voraussetzungen für guten Unterricht:

Jeder Raum kann ganz individuell von dem jeweiligen Kollegen so genutzt und ausgestattet werden, wie er es sich wünscht. Es wird je nach Unterrichtssituation und methodischem Vorhaben unterschiedlichste Sitzordnungen geben, die dem Unterricht angepasst, wesentlich abwechslungsreicher sind und nicht auf andere Kollegen abgestimmt werden müssen. Insgesamt werden ansprechend eingerichtete Unterrichtsräume zu einem positiven Lernklima beitragen.

Lernumgebungen können in Ruhe vorbereitet werden, da Medien, Arbeitsmaterialien und Bücher immer vor Ort sind und der aufwendige Transport von Material (Atlanten, Lehrbücher, Wörterbücher, biologische Präparate etc.) entfällt.

Wir erhoffen uns eine intensivere Kommunikation zwischen Schülerschaft und Lehrkräften in den Kabinetten auch während der Pausen und zwischen den Schülern aller Jahrgänge, wenn sie sich nun in den Kabinetten begegnen. Die relativ scharfe Trennung nach Jahrgängen wird somit aufgehoben und die Schulgemeinschaft gestärkt.

Durch eine baldige Ausstattung aller Kabinette mit Klassensätzen an Lehrmitteln sollen die Schüler/-innen entlastet werden, indem das “Bücherschleppen” entfällt. Zudem können alle Schüler Spinde anmieten.

Nach Rückmeldungen der Schülerschaft und der Lehrkräfte beginnt der Unterricht dadurch wesentlich pünktlicher, also steht mehr effektive Unterrichtszeit zur Verfügung.

Der Vertretungsunterricht findet in den Kabinetten der zu vertretenden Lehrer statt. So sind die Lernumgebungen ständig vorbereitet, da Materialien in den Kabinetten gelagert werden können und die Schüler/-innen in ihrer gewohnten Lernumgebung effektiver arbeiten können.

Da sich die Schüler/-innen als Gast in den Kabinetten fühlen, kommt es zu wesentlich weniger Vandalismus und Müll in den Räumen – dadurch kann viel Geld eingespart werden.

Ein Anfang ist gemacht und wir hoffen am Ende des Prozesses alle oben genannten Ziele zu erreichen. Wir sind überzeugt: der Weg ist der richtige.

Selbstverständlich waren diese Veränderungen ein großer Einschnitt in das alltägliche Schulleben, setzte Offenheit für Neues voraus, verlangte ein Umdenken aller Beteiligten und muss auch aktuell als Entwicklungsprozess gesehen werden. Aus finanzieller Hinsicht können noch nicht alle Ideen umgesetzt werden: so wünschen wir uns noch wesentlich mehr Aufenthaltsmöglichkeiten für die Schüler/-innen, aber auch noch bessere Ausstattungen der Kabinette (besonders mit den Lehrwerken).

Hier einige Eindrücke aus den Kabinetten: